Skirennen Fotsch

Im 125. Jahr des Bestehens unseres Vereins wurde eine Tradition wieder aufgenommen, die über 70 Jahre pausiert hatte: ein Vereinsskirennen in der Fotsch. Am 15. März 2025 war es soweit, erstmals seit 1952 fand wieder ein Vergleichsrennen vom Fotscher Windegg zur Hütte statt. Neben einer beachtlichen Abfahrtszeit des Siegerteams war es vor allem eine "Mordshetz".

Trotz des schneearmen Winters ließ sich der Hüttenwart nicht entmutigen und tüftelte eine sichere Variante aus, sodass die „schlecht verschneiten Steine“ (siehe Hüttenbucheintrag des Rennens im Jahr 1922) nicht zu Stolpersteinen für die physische Unversehrtheit werden sollten: abgefahren wurde in Zweierteams unter der strengen Auflage, dass beide Teammitglieder gemeinsam bei der Hütte ankommen mussten, um in die Wertung aufgenommen zu werden. Wie es zwischen Start und Ziel innerhalb der Teams gehandhabt wurde, bleibt Teamgeheimnis.

Nach einem lustigen Hüttenabend mit mehr Gesang als Wein und feiner Kulinarik starteten 17 hochmotivierte Vereinsmitglieder und Gäste vom Akademischen Alpenklub Innsbruck im dichten Nebel Richtung Windegg. Die eigentlich nur als „faul“ zu bezeichnenden Altschneedecke unter einer pappigen Neuschneeauflage sorgte für mächtige Stollen an den Aufstiegsgeräten und erschwerte zunächst die Einprägung der Ideallinie für die bevorstehende Abfahrt im Rennmodus. Der Tradition der Rennen des frühen 20. Jahrhunderts folgend kam es im Zuge des Aufstiegs glatt zu einem Stockbruch, der mit Tape und Latschenzweigen fachgerecht geschient wurde. Jedoch ein Skibruch konnte vermieden werden. Zauberhaft war die Szenerie im oberen Streckenabschnitt, als die Sonne das Spiel der umliegenden Gipfel umspielenden Nebelschleier fantastisch inszenierte.

Nach ausgiebig genossener Gipfelrast machte der kirgisische Rennhut die Runde für das obligate "Startselfie" und ein Team nach dem anderen entschwand über die weiten Hänge in die hartnäckige Nebelbank. Besondere Annerkennung gebührt der Startgruppe, welche selbstbewusst im Nebel die leitende Aufstiegsspur links liegen ließ und in idealer Falllinie selbstlos eine zarte Führungsfurche für die Nachfolgenden im perfekten „Whiteout“ hinterließ. Bei der Hütte hatte sich inzwischen eine beachtliche Fangemeinschaft eingefunden, die alle Teams unter Einsatz von Kuhschellen und Gejohle auf den letzten Metern zu Höchstleistungen anspornte.

Von den fünf Erwachsenen-Teams waren zwei gemischte Ski- und Snowboardteams. Die Siegerzeit von Lotte und Leo belief sich auf 9:45 Minuten und lag damit nur geringfügig unter der Siegerzeit von 11:25 aus dem Jahr 1912, damals jedoch mit etwas abweichendem Start und Ziel: „Fotscher Windegg (Vorkopf) bis unter die Almündalm“. Die Juniorenteams Zingerle und Meier errangen ebenfalls Bestzeiten, welche im Hüttenbuch nachzulesen sind.

Lorbeeren verdiente sich der AAKI nicht nur durch die Plätze zwei und vier sondern auch durch die Anwesenheit weiterer Klubschwestern und -brüder, welche die ganze Schar im Ziel mit Würsteln versorgte. Ein herzlicher Dank ergeht jedoch vor allem an Ulrich für umsichtige die Organisation!

Auch wenn die Frühjahrssonne an diesem Tag die Hütte nur kurz mit ihren wärmenden Strahlen bedachte, ließen alle den gelungenen Tag gemütlich ausklingen und es herrschte bei den Anwesenden Einigkeit darüber, dass es nicht das letzte Vereinsskirennen bleiben soll.

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