Lernkurve am Großvenediger

Der erste Lernerfolg stellte sich bereits bei der Anreise ein. Der Anfahrt über den Pass Thurn ist beim Ausgangspunkt Neukirchen am Großvenediger deutlich jene über den Gerlospass vorzuziehen - laut Google ca 1:46. Bei der Ankunft stellten wir fest, dass die Zufahrt ins Obersulzbachtal recht lang gesperrt ist - die Hoffnung noch ein Stück mit dem Auto hinfahren zu können war leider nur eine solche. Also Schi schultern und zu Fuß starten. 

O b e r s u l z b e r g t a l -  der Klang dieses Namens ist Programm, ebenso wie die realistischen 7 angegebenen Stunden für die 17km und fast 1600 HM zur Kürsingerhütte. Gehen, gehen, gehen und so... immer das selbe Bild - nach ca einer Stunde hat man dann endlich zwei Ski zu viel an den Füßen.

Da macht es sich bezahlt (Lernerfolg zwei) mit der lokalen Bevölkerung ins Gespräch zu kommen - besonders mit schneemobilen Hüttenwirten...

Scheinbar hat man Erfahrung mit gehfaulen Gästen... Als Gegenleistung für ein Bier auf der Hütte wurde uns der Anmarsch doch um eine Stunde verkürzt. Auf der Postalm brachte unser freundlicher Chauffeur erstmal seinen Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht wir konnten einen Teil der Ausrüstung abwerfen und gingen mit einem fröhlichen Lächeln zu Fuß weiter Richtung Hütte. Der Weg durch den immer noch weiten Obersulztalrest und über den türkischen Zeltsee und hinauf auf die Hütte war immer noch weit genug, sodass wir nach gesamt doch 6 Stunden um 17:00 die Kürsingerhütte erreichten.

Merke also: Optimalerweise die Tour in schneereichen Jahren mit dem Hüttentaxi und dann nur 1 1/2h Anstieg zur Kürsingerhütte erledigen.

Endlich einmal Gast sein auf der netten Kürsingerhütte (Stiegl vom Fass, Chamignonschnitzel etc. alles super). Die vor der Hütte geparkten Schneeschuhe mahnen daran, dass andere es noch viel schwerer haben (zur Erinnerung: 17km und 1600HM...) und keinen Ausblick auf gravitative Erleichterungen beim Abstieg.

Am nächsten Tag Start um ca 6:00. Lernerfolg: nicht bei der Hütte auffellen, sondern Ski ein Stück tragen, abfahren und erst auf dem Obersulztalkees auffellen und gleich anseilen - reduziert die technischen Halte um ca 30 min.

Auf der Venedigerscharte (Ja, das in Hintergrund ist er.) - Harscheisen bei der Überwindung der kleinen Steilstufe vor selbiger von Vorteil - Gletscherseilschaft könnte man ab hier eigentlich auflösen.

Gipfelerfolg 1 - Kathrin

Gipfelerfolg 2 - Helli

 

Die Abfahrt gliederte sich wie folgt: Ganz oben: Windharsch | Oben: Pulver | Unten: Firn | Ganz unten: beginnender Sumpf avec Saharastaub.

Die letzen Meter zur Postalm. Dort lernten wir, dass es sich aus vielerlei Gründen auszahlt hier einzukehren.

Erstens gibt es eines der besten Wienerschnitzel ever (und ganz bestimmt DAS beste im Obersulzbergtal)- natürlich inkl. Stiegl vom Fass. Außerdem trafen wir hier wieder die schneemobilen Hüttenwirte beim aufrischen ihrer Elektrolytspeicher - die uns als Gegenleistung für jeweils 2 Hefetrübe (übrigens: Wenn ich dich wieder träfe hübe - ich mit dir gern zwei!) sicher aus dem Obersulzbergtal zogen und sich so für mich noch der Vereinsabend am Abend ausging.

Zusammenfassend:

Am besten Ende Mai bei genug Schnee: IBK--> Gerlos --> Hüttentaxi --> Kürsingerhütte --> Großvenediger --> Postalm (dort nochmal nächtigen) und am nächsten Tag noch die beste Schitour im Tal, die Schlieferspitze (1600HM und 1 Hang)  anhängen.

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