Gartl oder Gratl Spitze: Sonntäglicher Skiausflug ohne Kamera

Eine Vereinstour mit erlesenem Teilnehmerkreis führte uns am Sonntag ins Jaufental. Ohne jegliche Mogulen, Bergführer, Skilehrer, Kuratoren oder sonstige alpine Würdenträger trafen sich Ossi W., Alex K. (vulgo VB Bua), Thomas S. und Helli M. ganz bescheiden am Sonntag um 8 pünktlichst zum gelebten Carsharing bei der Basilika. Dann ging es Richtung Süden in Erwartung besseren Wetters südlich der ...-grenze (man beachte die formvollendete Verwendung des Genitivs).
Tatsächlich herrschte dann im südlichen Tirol das, was man als "nicht mehr ganz so schlechtes Wetter" bezeichnen könnte, und mit großer Einmut beschlossen wir doch nicht ins Schalderer- sondern ins Jaufental auf die Gartlspitze zu gehen, weil dort bisher nämlich kaum einer von uns je gewesen- und meistens sehr wenig los ist.
In Zweiergruppen ging es von Mitterthal durch ein namenloses Tal, vorbei an der beeindruckenden Salcherspitze und entlang des Sennerbergbaches (vielleicht heißt es Sennerbergtal?) hinein bis zu einem Baum, wo uns Ossi anhalten heißt, um das weitere Vorgehen (oder besser: Hinaufgehen) zu besprechen. Es gilt eine Steilstufe im Talgrund zu überwinden, und da Ossi mit einer rechten Variante bereits schlechte Erfahrungen gesammelt hat (Damals!) und, der leider nicht anwesende, Konrad M. gemeint haben soll, dass es sich durch einen lichten Wald zur Linken gut aufsteigen ließe, entscheiden wir uns für diesen Weg.
Das Waldstück entpuppt sich dann als steiler als erwartet und der Verf. sieht sich auf Grund des grundlosen Grießschnees und seines doch beträchtlichen Gewichtes (--> Airbag --> schwere Knochen --> zurückrutschen --> Hotspot? etc.) veranlasst einen größern(!)en Sicherheitsabstand zu den Vorausgehenden einzuhalten. Nach virtuoser Überwindung besagten Waldstückes erreichen wir bald die nächste knifflige Stelle in Form einer neuerlichen Steilstufe, die wir uns nun auf kompromisslos direktem Weg zu überwinden entschließen. VB Bua spurt zunächst auf dem Hartschnee eines alten Lawinenkegels hinauf bis ihn allerdings im neuerdings grundlosen und windgepressten Schnee (völlig zu recht: Gefahrenmoment X8) der Mut verlässt. Einen Versuch Ossis den Hang doch noch zu queren quittiert selbiger mit einem durchdringenden "Wumm!" und Thomas S. mit der Bitte von weiteren Vorstößen abzusehen bevor er die Gefahrenzone verlassen hätte.
Also machen wir uns, getreu Reinhold M.'s Diktum, dass man einen guten Bergsteiger nicht daran erkenne auf wie vielen Gipfeln er oben gewesen sei, sondern daran wie oft er umgedreht sei, eilig auf in Richtung Tal um unseren alpinen Nimbus zu steigern.
Schließlich belohnt uns die Tour dann doch noch mit ein paar guten Schwungen im Pulver (Swift, silent, deep...), von Ossi bekommen wir auf Anfrage noch ein paar gute Tips in punkto Skitechnik mit auf den Weg, und da im Terminus alles zur Bezahlung außer Naturalien akzeptiert wird - also auch Bankomat, gibt es dann zur Belohnung noch Pasta, Wein und Spuma für alle.
A great day out...

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