Ortler Nordwand solo

Freitag, 24.April: Nach einer Stunde Schlaf leutet um 0:30 Uhr in Jodok der Wecker - 1:15 Start Richtung Sulden. Beinahe unter Einhaltung einiger Geschwindigkeitsbeschränkungen Ankunft dort nach 2 Stunden - Kurzfrühstück mit Hollersaftl/Kaswurstbrot - auf die Ski, fertig, los. Nach etwas mehr als 2 Stunden/900 Hm umrüsten von Ski auf Eisequipemt an der ersten Engstelle. 1200 Hm mit Frontalzacken warten.
Es muss nicht immer Trittfirn sein - sehr gute Bedingungen bei Topwetter.
Bis zum Flaschenhals war Dauerbeschuss: Starker Wind - Spindrift und unzählige (gott sei dank nur kleine) Steine sorgen dafür, dass ich mehr durch die Beine nach unten als noch oben blickte.
Erster Steilaufschwung beim Flaschenhals geschafft und der Beschuss vorbei, ebenso endlich aus der Falllinie der bedrohlichen Seracs.
"Kommt die Sonn`hervor, steigen wir empor,...."

Dank der Bedingungen wage ichs stets schnurstraks - ohne links rechts Schleifen. Hier, wie leider nicht ersichtlich,  die steilste Stelle überwunden (das nächste mal nehm ich einen Fotografen. mit). 
Im Gesicht haben sich die Steinschrotkörner trotz täglicher Antifaltencreme (dm-produkt "young4ever) eingenistet.

Pause: Natürlich nur zum Fotografieren ;-)))!
Auf "unserem" höchsten Gipfel - am Ortles über die höchste Eiswand der Ostalpen!
"Die Träume bleiben oben!" - Zitat Kurt Diemberger. Ich selbst musste also wieder nach unten.
Abstieg/Abfahrt: Die Wahl fiel auf die Minnigeroderinne - direkt vom Gipfelkreuz zum Fürchten sausteil auf den Suldenferner hinunter und dann bei bestem Firn und ebensolcher Laune nach Sulden auf einen Aperolspritz. Normalerweise trink ich ja vor Mittag nix Alkoholisches aber bei diesem Wetter........
Am höchsten Tiroler Gipfel
Sulden


Unterm Strich:
"Servus die Wadln!"

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