Plaisierklettergebiet Kalkkögel: Steingrubenkogel - Gebhardtweg - leider ohne Gebhard, dafür mit Topo

Trotz der oftmaligen Ermahnungen endlich einmal weg vom Topo zu gehen, resultierte die Kalkkögel-Jungfern-Felsfahrt von Andi W. und dem Verf. in einer wahren Explosion der Routenbeschreibungen im Internet...

Die Einleitung zu einem Kalkkögelführer aus den 50ern... (Autor der Red. bekannt). Der Text zeigt auf interessante Weise, wie die doch reichlich unpolitische Textsorte eines Gebietsführers durch einen motivierten Autor ideologisch aufgeladen werden kann. Auch wenn in letzter Zeit wieder mehr über Grenzen gesprochen wird, so hat die Autonomie und die europäische Einigung der "fremdvölkischen Herrschaft" mittlerweile die Härten genommen, Herr Zimmermann ruht in Frieden und der politische Aktivismus des Autors ist einem überzeugten Europäertum gewichen.



Die hundert Jahre seit dem Friedensdiktat  schienen dem Verf. und Bergfreund Andi W. ein ausreichender Abstand um den kühnen Felsenrecken der Nordtiroler Dolomiten doch einmal einen Besuch abzustatten, ohne ins Politische abzudriften. Bekannt moralstark entschieden wir uns mit dem Gebhardtweg auf den Steingrubenkogel für einen sanierten und leichteren Anstieg.

Bergfreund W. beim Zustieg - Felsenrecken im Hintergrund (Recke in der Mitte ist der Steingrubenkogel - Recke rechts: Bergfreund W.). Nach diesem Foto war leider der Akku aus...
Forschen Schrittes war bald der Einstieg erreicht. In Ermangelung an original Bildmaterial seien an dieser Stelle die klassische Routenberschreibung sowie die graphischen Erinnerungen der beiden Besteiger angefügt.
(Routenbeschreibung H.E.Klier)
Textlastige Routenbeschreibungen dominieren die Führerliteratur aus der Frühzeit der 2. Republik.
Topo Gebhardtweg Steingrubenkogel (Helli M.)
In seiner photoshoptechnischen Unfähigkeit entschied sich der Verf. für ein hybrides Verfahren bei der Erstellung der Toposkizze.

Übersichtstopo Steingrubenkogel Gebhardtweg (Andi W.)
Bergfreund W. entschied sich für eine beeindruckende computergestützte Aufarbeitung des Bergerlebnises.

Weitere Topos findet man hier und hier...

Daraus ergibt sich die post-moderne Situation, dass nun fünf verschiedene Beschreibungen des Gebhardtweges im Internet kursieren. Ob die feinen Unterschiede an der gebietstypischen Felsqualität oder an der Nichtexistenz objektiver Wahrheiten im Allgemeinen liegen sei dahingestellt. Somit kann dieser Durchstieg getrost als best dokumentierte Klettertour des gesamten Gebietes (wenn nicht sogar Tirols...) bezeichnet werden. Nachahmer sollten daher mit einem enstprechendem Andrang auf die Route rechnen...

Zur Tour selbst seien kurze Wegfindungsschwierigkeiten im Mittelteil nach vorangegangenen Regenschauer, die recht klassische Schlüsselstelle im Stemmkamin und der Spreizschritt Marke "Zwergentod" kurz vor dem Ausstieg erwähnt. Alles in allem eine schöne Unternehmung, die durch unseren Eintrag in das ehrwürdige Tourenbuch (aber bitte nur für Felsfahrten!) auf der Pichlerhütte bei Radler und Lektüre des selbigen noch abgerundet wurde...

Fotos gibt es hier...

Zurück