Schöne Tage im Wallis: Zinalrothorn Südostgrat und Weissmies Nordwestflanke und Westgrat
Vorbei am Hotel Trift erreichten wir nach schlappen 1600 HM die Rothornhütte. Die Mühen des Aufstiegs wurden allerdings durch den eben so abwechslungs- wie aussichtsreichen Weg etwas entschärft.
In aller Früh machten wir uns auf dem Weg zum Tagesziel Zinalrothorn (4221m). Bei Sonnenaufgang kam der Gipfel in Sicht und bald legten wir Hand an den Gneis.
Bis zur sogenannten Gabel kletterten wir noch in der Sonne, dann wechselt die Route bekanntlich auf die Schattseite wo die Binerplatte die Schlüsselpassage darstellt. Der Bergführer einer entgegenkommende Seilschaften beschrieb uns die Situation ebendort als eine sehr eisige und so stiegen wir steigeisenbewährt auf die Nordseite des Berges. Stets eingedenk der Worte Dr. Goedekes, dass die Binerplatte bei Vereisung für normal belastbare Kandidaten rasch unbegehbar würde, konnte der Verfasser zitternd vor Vorfreude und Kälte seine offensichtlich überdurchschnittliche Belastbarkeit unter Beweis stellen. Nur beim Fotografieren der nachkommenden Seilpartner forderte die Binerplatte mit der Kamera des Verf. erneut ein Opfer als sich diese ihren Weg in die Tiefe suchte.Der weitere Weg zum Gipfel war dann doch noch etwas weiter als erwartet und bot interessante Spreizschritte und gutgriffige Quergänge über "weltentief" abbrechenden Ostwänden (vgl. Goedeke).
Gegen Mittag war der Gipfel erreicht: die Dreierseilschaft doch leicht gezeichnet durch die Fährnisse des Aufstieges. Nach kurzer Rast traten wir den Rückweg an.
Vermittels einer neuartigen Abseiltechnik (in die ich gerne immer Donnerstags ab 21:00 im Ghf. Riese Haymon einführe - Seil und Abseilgerät sind selbst mitzubringen) erreichten wir wohlbehalten wieder den kurzen Firngrat und mit ausreichend Spiel zum Abendessen die Rothornhütte.
Am nächsten Morgen spazierten wir wieder hinunter nach Zermatt, nicht ohne im Hotel Trift auf einen Apfelstrudel und Kaffee einzukehren. Der Wirt erklärte uns, dass rein vong der Lebensqualität her eine Nächtigung beim ihm dem Dasein auf der Rothorn natürlich bei Weitem vorzuziehen sei. -- Vielleicht eine Idee für's nächste Mal.
Mittwochs dann Ruhetag. Einmal sich alles geschehen lassen und wissen – was geschieht, ist gut: nämlich der Aufstieg nach Hohsaas mit der Luftseilbahn. Entsprechend fröhliche Gesichter in selbiger.
Die Zeit bis zum Abendessen auf der Weissmieshütte überbrückten wir spielend an sonnigem Ort. Mittels mitgebrachtem Bier aus österreichischem Diskontsupermarkt sparten wir auch die Fränkli die uns den Aufstieg verkürzt hatten auf angenehme Weise locker wieder ein...
Sehr zeitig in der Früh brachen wir diesesmal in Richtung eines Berges auf, der mit seinen 4017m nur ganz knapp die Bekanntschaft des LdBSSStJ gemacht hat...
...und saßen bereits um 09:15 am Gipfel des Weissmies.
Nach zügigem Abstieg waren wir schon um 12:00 wieder beim Auto und hatten um 13:00 auch schon ein erfrischendes Bad in der Saaservispa genommen. Leider verzögerte ein Unfall eines Autos mit einem "Töff" sowie Wasser auf der Autobahn A3a, das erst "weggeschufelet" werden musste den Fortschritt unserer Heimreise noch etwas. Dennoch ließen uns die Eigenarten des schweizerischen Idioms beim Abhören und Entschlüsseln der Verkehrsberichte die Autofahrt nicht langweilig werden und so erreichten wir gegen 22:00 wieder die Alpenmetropole... Beim Vereinsabend war leider Sommerpause...
Noch mehr Fotos gibt es hier...